kino.to: Flüchtiger Verdächtiger festgenommen

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Anfang Juni 2011 war der GVU ein großer Schlag gegen die Raubkopiererszene gelungen: in einer konzertierten Aktion mit der Polizei und Staatsanwaltschaft, die unter anderem in Deutschland, Spanien, Frankreich und den Niederlanden zuschlugen, wurde eines der größten Linkportale für Filmdownloads, kino.to, geschlossen. Einer der mutmaßlichen Drahtzieher, der seitdem auf der Flucht war, wurde jetzt in Niedersachsen festgenommen. 

Bei kino.to handelte es sich nicht um eine Downloadsite im herkömmlichen Sinn, sondern um eine Linksammlung ohne eigene Downloadinhalte. Dieser Umstand bringt der GVU bis heute noch viel Antipathie entgegen (siehe z.B. die WOT-Seite zu gvu.de). Nach Ansicht von GVU und der federführenden Staatsanwaltschaft Dresden hatten die Betreiber von kino.to im Hintergrund ein arbeitsteiliges System aufgebaut, so dass sie einerseits die Linklisten pflegten, aber andererseits auch die verlinkten Inhalte – in der Regel aktuelle Filme – über direkte Verflechtungen mit anonymen Streamhostern selbst anboten. Sollte sich dies im Prozess auch zur Überzeugung des Gerichts darlegen lassen, so ist durchaus damit zu rechnen, dass die Betreiber wegen der begangenen Urheberrechtsverletzungen verurteilt werden.

Einer der Drahtzieher, verschiedenen Presseberichten zufolge soll es sich um einen 20jährigen Mann handeln, war seit der Durchsuchungs- und Festnahmeaktion auf der Flucht. Es scheint Berichten zufolge einiges darauf hinzudeuten, dass er in der Zwischenzeit bis zu seiner jetzigen Festnahme ein Nachfolgeprojekt von kino.to betreut hat.