Fast jeder Zweite nutzt illegale Film-Seiten im Internet

Fast jeder zweite deutsche Internetnutzer (47,1 Prozent) hat im ersten Halbjahr 2011 Internetseiten mit illegalen Filmangeboten oder mit jugendgefährdenden Inhalten besucht. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Filmförderungsanstalt hervor. Demnach sind auch viele Minderjährige auf Porno-Seiten unterwegs.

Der Studie zufolge haben in den ersten sechs Monaten 2011 insgesamt 22,2 Millionen Internetnutzer Online-Portale besucht, die auch illegale oder jugendgefährdende Medieninhalte kostenlos oder gegen Geld anbieten. „Die überwiegende Mehrheit ist nach dem ersten Besuch auf der Seite geblieben – oder hat sie später erneut besucht“, so die Filmförderungsanstalt. Portale mit ausschließlich legalen Filmangeboten hätten im selben Zeitraum 16,1 Millionen Nutzer angesteuert.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Wer einmal im Internet auf der Suche nach Filmen unterwegs ist, klickt – zufällig oder gezielt ­ oft auch Seiten mit illegalen oder jugendgefährdenden Inhalten an. Insgesamt hätten im ersten Halbjahr sechs von zehn Deutschen (28,2 Millionen) Webseiten mit legalen Filmangeboten oder mit illegalen Medieninhalten und pornografischen Inhalten besucht. Die meisten Nutzer von Internetseiten mit illegalen Medieninhalten seien zwischen 18 und 49 Jahre alt. Allerdings, so die Studie weiter, kommen auch Kinder und Jugendliche mit illegalen Internetangeboten in Kontakt. So hätten im ersten Halbjahr 2011 rund 2,1 Millionen Jungen und Mädchen auf einem Portal gesurft, das auch illegale Medieninhalte enthält.

Ähnliches gilt auch für jugendgefährdende pornografische Angebote im Internet: 1,5 Millionen Nutzer, die die entsprechenden Seiten mehr als einmal besuchten, waren jünger als 18 Jahre. So habe mehr als jeder vierte 14- bis 17-Jährige (28 Prozent) und fast jeder fünfte (19 Prozent) 10- bis 13-Jährige bewusst auf einer Webpräsenz mit jugendgefährdenden Inhalten gesurft. Die Studie basiert auf dem GfK Media Efficiency Panel (MEP), in dem das Online-Verhalten von Menschen ab 6 Jahren in 15.000 Haushalten innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres gemessen wurde. Die repräsentative Untersuchung beschreibt und analysiert für diesen Zeitraum Reichweiten sowie die soziodemografische Konsumentenstruktur von insgesamt 47,2 Millionen privaten Internetnutzern in Deutschland. Betrachtet wurde das Nutzerverhalten auf Internetseiten, die Medieninhalte wie Filme, Games, Hörbücher oder Musik als Streaming oder Download anbieten.

Die Studie wurde im Auftrag der Filmförderungsanstalt erstellt. Die FFA ist eine Bundesanstalt des öffentlichen Rechts und hat unter anderem die Aufgabe, den deutschen Film und die Struktur der deutschen Filmwirtschaft zu verbessern.