Vorsicht: Auch Suchmaschine Bing unterstützt Abzocker

Dass Google Werbung von Internet-Abzockern zulässt, ist bekannt. Umso schlimmer: Microsofts neue Suchmaschine Bing ist keinen Deut besser.

Tausende Internetnutzer werden täglich Opfer von Kostenfallen im Internet. Auch Dank Google: Deutschlands beliebteste Suchmaschine erlaubt Abzockern, rund um die Google-Suchergebnisse Werbung für Abofallen zu platzieren.

Sucht ein argloser Internetnutzer bei Google nach bekannten – meist kostenlosen – Programmen wie Open Office, Irfanview, DivX oder den Mediaplayer, erscheinen rund um die Suchergebnisse Werbe-Einblendungen für Seiten, auf denen die Programme zum Download angeboten werden. Doch wer dort seine Daten angibt, wird zur Kasse gebeten: Die Täter schicken den Opfern eine Rechnung ins Haus, weil sie angeblich eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abgeschlossen hätten.

Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, bietet Google Software-Abzockern nach wie vor Werbe-Plätze an – und kassiert so indirekt an der täglichen Abzocke mit.

Wer nun glaubte, MIcrosoft würde es mit dem Start seiner neuen Suchmaschine Bing besser machen als Google, sieht sich getäuscht. Im Gegenteil: Nicht nur, dass auch Bing fragwürdigen Internetdiensten prominente Werbe-Plätze anbietet; die Werbung wird sogar noch besser getarnt als bei Google.

Einzig ein kleiner Schriftzug namens „gesponserte seiten“ macht zum Beispiel hier deutlich, dass man bei der Suche nach dem kostenlosen Film-Konverter DivX die Seite openloads.de angezeigt bekommt – wo einem eine kostenpflichtige Mitgliedschaft zum Preis von 84 Euro pro Jahr untergeschoben wird:

Nicht besser die Situation, wenn man bei Bing nach dem – eigentlich kostenlosen –  Programm Open Office sucht. Auch hier wird man umgehend auf Internetseiten gelockt, auf denen abkassiert wird:

Geld stinkt eben nicht. Microsoft hätte die Chance gehabt, sich von Google positiv abzuheben und dubiosen Firmen keine Werbe-Plattform zu bieten. Stattdessen das: Wer über Bing nach Software im Internet sucht, gerät sofort in die Gefahr, bei Abzockern zu landen.

Für Internetnutzer, die sich sicher im Web bewegen wollen, ist Bing also keine Alternative zu Google. Stattdessen gilt auch hier: Vorsicht bei den Ergebnissen, die Ihnen von Suchmaschinen präsentiert werden. Bei den ersten, farblich hinterlegten Ergebnissen handelt es sich um bezahlte Werbung, nicht aber unbedingt um die besten Treffer. Wer hier klickt, muss in bestimmten Fällen mit Lug, Betrug und Abzocke rechnen – bei Google ebenso wie bei Bing.