Lehnert & Gemuss: Kriminelle Stellenangebote per Mail

Seit Mittwoch werden deutsche Mail-Postfächer mit Stellenangeboten einer angeblichen Firma Lehnert & Gemuss überflutet. Das Problem: Wer sich darauf einlässt, wird vermutlich sehr schnell Polizei und Staatsanwaltschaft im Haus haben.

Suchen Sie ein Job? Dann sind Sie auf dem richtigen Weg!“ So oder ähnlich lauten die Betreffs der Mails, die seit Mittwoch dieser Woche massenhaft bei deutschen Internetnutzern landen. Als Absender zeichnet eine angebliche Firma „Lehnert & Gemuss“ mit Sitz in Riga. Der Inhalt der Nachrichten:

Manager: Anatolijs Tulgacovs
LV-1021 Riga
Maskavas 451
Tel: +371 7226026

Lehnert & Gemuss Transport-Line
– Import Export und Online Trading
Online-Trading, Kredite, Finanzdienstleistungen, Import&Export

Vakante Position: Regional Manager/in für Zahlungsbearbeitung und
Online-Handel
Gesucht: Flexible, ehrliche Mitarbeiter
Hauptberuflich, Nebenberuflich, Selbstndig

Ohne Ihr Haus zu verlassen, koennen Sie Mitarbeiter in unserer gut organisierten Firma werden. Dazu brauchen Sie uns nur ein wenig Zeit zu schenken.

Zur Zeit waechst unsere Firma und wir haben eine beschraenkte Zahl von vakanten Stellen. Wir moechten betonen, dass keinerlei Investitionen Ihrerseits erforderlich sind, um mit uns zusammen zu arbeiten.
Was muessen Sie machen:

1. Ein effektiv funktionierendes Buero schaffen, das kann z.B. Ihre Wohnung sein.
Einzige Mindestvoraussetzung :
Sie brauchen einen PC mit Internetzugang und ein Handy
auf dem wir Sie jederzeit erreichen koennen

2. Dem Hauptmanagers, bei Durchfuehrung der finanziellen Operationen der Kunden, Aktiven beistand zu leisten

3. Sie bekommen Aufgaben von unserer Firma an Ihre E-Mail Adresse, die sie wiederum bearbeiten und beantworten muessen.

Was für den ein oder anderen Empfänger vielleicht verführerisch klingt, hat es in sich. Denn dahinter dürften osteuropäische Betrüger handeln –  Kriminelle, die per Phishing die Konten argloser Verbraucher abräumen und nun Komplizen suchen, auf deren Konten sie die Beute zwischenparken können.

Die per Mail und Stellenangeboten gesuchten „Manager“ oder „Finanzagenten“ dürften die Aufgabe haben, Beutegelder auf ihren Konten in Empfang zu nehmen und nach Abzug einer Provision per Bargeld-Überweisung (Western Union) Richtung Osteuropa zu schicken. So können die eigentlichen Täter in ihrer Deckung bleiben – während die Strohmänner in Deutschland früher oder später von Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelt, und für die finanziellen Folgen haftbar gemacht werden.

Unser Tipp: Fallen Sie niemals auf Stellenangebote per Mail herein. Wer immer Ihnen lukrative Jobs anbietet, ohne besondere Fähigkeiten einzufordern, will Sie höchstwahrscheinlich nur als Deckung für unseriöse Geschäfte missbrauchen.