Bundesamt warnt vor neuem Satelliten-Dialer

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine aktuelle Warnung vor einem neuen Satelliten-Dialer herausgegeben. Konkret angewählt wurden dabei Rufnummern mit der Vorwahl 008813. Betroffene sollen sich beim BSI melden.

Seit Ende 2003 mehren sich in Deutschland (aber auch im europäischen Ausland) die Beschwerden über Dialer, die sich über die Satelliten-Nummern 0088 einwählen. Diese Einwahlen sind vergleichbar den Auslandsnummern hoch tarifiert. Problematisch ist dabei, dass bei der Einwahl herkömmliche Sperren von Mehrwertnummern wie 0190 und 0900 umgangen werden. Bekannt wurden in der Vergangenheit so Dialer, die sich über die Vorwahlen 0087032 und 0087132 (Inmarsat), 0088213 (EMSAT) und 0088216 (Thuraya) einwählten.

In dem neuen Fall, vor dem das BSI jetzt warnt, fanden viele Telefonkunden auf ihren Telefonabrechnungen für März 2005 einen oder mehrere Posten vor, in denen Verbindungen zu Rufnummern mit der Vorwahl 008813 aufgeführt waren – Einwahlen, die wohl automatisch über einen Dialer aufgebaut worden waren. „Es handelt sich hierbei offensichtlich um einen weiteren Versuch von unseriösen Anbietern, die kundenfreundlichere Rechtslage mit genauen Anforderungen an Dialer durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zu umgehen“, heißt es wörtlich in der Warnung des BSI. Die Vorwahl 008813 wird vom Netzbetreiber Arcor als Sonderrufnummer verwaltet und ist eigentlich für Verbindungen zum Satelliten-System Ellipso vorgesehen. Der Preis für eine angefangene Minute einer solchen Verbindung beträgt dabei mindestens 6,14 Euro. Arcor habe die Dialer-Rufnummern nach Bekanntwerden gesperrt.

Kunden, die in ihrer Telefon-Rechnung solche Satelliten-Nummern vorfinden, haben die Möglichkeit, gegen die entsprechenden Positionen ihrer Telefonrechnung beim zuständigen Netzbetreiber Einwendungen zu erheben. Der Netzbetreiber Arcor prüfe alle Einwendungen gegen die als auffällig in Erscheinung getretenen Rufnummern mit der Vorwahl 008813, so das BSI weiter.

Das Amt sammelt weiter Informationen über diese neue Methode. Angaben über die gewählte(n) Nummer(n), Dauer der Verbindung(en), in Rechnung gestellte Kosten, Informationen über möglicherweise verdächtige Internet-Seiten (URL) sowie ein möglicherweise aufgefundenes Dialer-Programm sollen Betroffene per Mail an die Adresse .de senden.