Account gehackt: Was tun?

Wenn Microsoft außerplanmäßig ein Update bereitstellt, ist echte Gefahr im Verzug. So auch diesmal: Eine kritische Sicherheitslücke bedroht Millionen Windows-Nutzer. Bild Guido Vrola/fotolia.com

Account gehackt – was nun? Wenn Kriminelle Zugang zu Ihrem Mailpostfach oder Facebook bekommen haben, ist schnelle Reaktion angesagt. Bild: Guido Vrola/fotolia.com

Account gehackt – was nun? Ein Unbekannter ist in IhrMailpostfach oder das Facebook-Konto eingedrungen, verschickt nun unter Ihrem Namen Nachrichten oder bestellt Waren. Was muss man tun, wenn der eigene Account gehackt ist? Die wichtigsten Tipps, Adressen und Ansprechpartner im Notfall.

Es ist der Alptraum jedes Nutzers: Ein Unbekannter ist in den Besitz des Passworts für Ihren Facebook-Account gekommen. Er hat Ihr Profil gehackt, bestellt in Ihrem Namen bei Amazon und Ebay Waren, oder verschickt plötzlich in Ihrem Namen Nachrichten an Ihre Freunde, weil er Zugang zu Ihrem Mailpostfach hat.

Identitätsdiebstahl ist eine der häufigsten Straftaten in Sozialen Netzwerken, Passwort-Diebstahl ein alltägliches Phänomen. Gleiches gilt für das sogenannte Phishing: Täglich werden Menschen durch Tricks dazu gebracht, auf gefälschten Internetseiten persönliche Zugangsdaten einzugeben.

Umso wichtiger ist es zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Hier die wichtigsten Tipps, Ansprechpartner, und Kontaktadressen.

Account gehackt – was nun?

Die erste Notmaßnahme, wenn Ihr Account bei Diensten wie Facebook oder Amazon gehackt wurde: Ändern Sie sofort Ihr Passwort – am besten über Ihr Smartphone, falls ein Trojaner Ihren normalen Computer infiziert hat. Sollte dies oder ein Einloggen nicht mehr möglich sein, nutzen Sie die Funktion „Passwort vergessen“ und lassen Sie sich ein neues Passwort per Email zuschicken, rät das Bundesamt für Sicherheit in Informationstechnik (BSI). Falls auch das nicht geht, bleibt nur noch der direkte Kontakt zum Kundensupport des Anbieters.

Fremdzugriff – Account gehackt: Hier die wichtigsten Kontaktadressen:

Was tun, wenn mein Mailpostfach gehackt wurde?

Die größte Gefahr, wenn Ihr Mailpostfach gehackt wurde, ist, dass der Täter auch die Zugangsdaten der anderen Dienste erbeutet, die Sie nutzen. Dazu müsste er bei diesen Diensten einfach nur die „Passwort vergessen“-Funktion benutzen, sich die Account-Daten auf das gekaperte Mailpostfach zuschicken lassen, und diese dann ändern. Die Folge: Sie wären bei all diesen Diensten ausgesperrt und hätten keinen Zugriff mehr darauf.

Deshalb sollten Sie auch in diesem Fall schnellstmöglich das Zugangspasswort zu Ihrem Mailpostfach ändern. Der zweite Schritt: Wenn Sie Ihr Passwort für verschiedene Dienste nutzen (was leider viele Menschen tun), ändern Sie auch dort umgehend Ihre Zugangsdaten. Denn hat der Täter Zugang zu einem Ihrer Profile, wird er die Daten vermutlich auch bei weiteren Diensten ausprobieren.

Woran erkenne ich, dass mein Mailpostfach gehackt wurde?

Es gibt mehrere Indizien dafür, dass Unbekannte Kontrolle über ihre Mails bekommen haben:

  • Sie bekommen keinen Zugriff mehr auf Ihr Mailpostfach.
  • Dritte beschweren sich über Werbe-Mails, die in Ihrem Namen verschickt worden sind.
  • Sie finden im Ausgangsordner Ihres Maildienstes Nachrichten, die Sie niemals selbst verfasst haben.

Was tun, wenn mein Mailpostfach gehackt wurde und ich keinen Zugriff mehr darauf habe?

Informieren Sie in diesem Fall sofort Ihren Mail-Anbieter.

Wie können Täter meinen Account hacken?

Kriminelle nutzen in der Regel einen von drei Wegen, um an fremde Zugangsdaten zu kommen.

Bei Phishing-Attacken werden Sie per Mail oder Nachricht dazu gebracht, auf einer gefälschten Anmeldeseite Ihre Daten einzutragen. Sie glauben, Sie sind in Ihrem Mailpostfach, auf Ihrer Facebookseite oder in Ihrem Kundenkonto – stattdessen fängt der Betrüger die angegebenen Daten wie Mailadresse und Postfach ab.

Bei Server-Angriffen dringen die Täter in Foren, Datenbanken, oder Kundenkarteien von Online-Firmen ein und stehlen die dort gespeicherten Zugangsdaten. Wer seine Mailadresse und das zugehörige Passwort dann auch bei anderen Diensten verwendet, ist der Dumme – seine Daten sind weg und können missbraucht werden.

Bei Trojaner-Infektionen wird auf Ihren Computer heimlich ein Spionageprogramm installiert. Dieses sendet gespeicherte oder gerade eingegebene Zugangsdaten an seinen Lenker in der Ferne.

Kann ich überprüfen, ob meine Mailadresse von Kriminellen erbeutet und irgendwo missbraucht wurde?

Ja, es gibt zwei Möglichkeiten zu überprüfen, ob Ihre Daten von Kriminellen erbeutet und/oder anschließend in Internet-Datenbanken veröffentlicht wurden. Zum einen bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik einen Check (hier klicken), zum anderen bietet das Hasso-Plattner-Institut der Uni Potsdam einen kostenlosen Identity Leak Check (hier klicken).

In welchen Fällen sollte ich mich an die Polizei wenden?

Sobald durch den Hack finanzieller Schaden entstanden ist oder nicht ausgeschlossen werden kann, dass Sie oder andere geschädigt werden, sollten Sie umgehgend die Polizei informieren. Eine Anzeige ist vor allem dann wichtig, wenn die Kriminellen in Ihrem Namen Straftaten begehen oder zum Beispiel Waren bestellen. In diesem Fall können Sie sehr schnell in Erklärungsnot oder sogar selbst ins Visier der Ermittler geraten. Umso wichtiger ist es, wenn Ihr Fall dan schon aktenkundig ist.

Was ist sonst zu tun?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Kriminelle an Ihre Kreditkarten-Daten gekommen sind, lassen Sie die fragliche Karte umgehend sperren.

Mehr zum Thema