Lastschrift-Betrug: Polizei ermittelt in Sachen „Petrus Egidius Knabben Mobile App“

Wer dieser Tage auf seinem Kontoauszug den Namen Petrus Egidius Knabben findet, sollte aufpassen: Ein mutmaßlicher Betrüger hat per Lastschrift in Deutschland tausende Menschen um ihr Geld  gebracht.

Symbolbild: Gina Sanders/Fotolia

Die Polizei in Lingen und die Staatsanwaltschaft Osnabrück führen seit Ende letzten Woche ein bundesweites Betrugsverfahren gegen den 62-jährigen Niederländer Petrus Egidius Knabben und eine mutmaßliche 65-jährige Komplizin aus Amsterdam. Beide stehen laut Polizei im Verdacht über ein Konto bei einem Geldinstitut in Lingen betrügerische Lastschriftaufträge über jeweils 19,95 Euro zum Nachteil einer Vielzahl von Personen im gesamten Bundesgebiet vorgelegt zu haben.

Als Firmenanschrift wurde eine fingierte Adresse in Lingen, Kaiserstraße 10b, angegeben, so die Ermittler. Als Verwendungszweck sei überwiegend auf den Lastschriftbelegen ‚Petrus Egidius Knabben Mobile App’ vermerkt. Die betroffenen Personen hätten so eine App aber gar nicht bestellt, einige von ihnen verfügten nicht einmal über ein Handy.

Konto mit 1,7 Millionen Euro beschlagnahmt

Zur Sicherung der Ansprüche der Geschädigten hat die Polizei in Lingen zusammen mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück das entsprechende Konto mit einem Kontostand von etwa 1,7 Millionen Euro beschlagnahmt. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück werden Rücklastschriften von diesem Konto zu Gunsten von geschädigten Personen ausdrücklich zugelassen.

Polizei richtet Hotline ein

Für Nachfragen von Geschädigten hat die Polizei in Lingen eine Hotline unter der Telefonnummer (0591) 87-400 (Anrufbeantworter) eingerichtet. Geschädigte Personen werden gebeten, bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle eine Betrugsanzeige zu erstatten. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Osnabrück dauern an. Die Polizei in Lingen geht nach eigenen Angaben von mehreren tausend Geschädigten im gesamten Bundesgebiet aus.