CarrierIQ: auch Kurznachrichten aufgezeichnet

So langsam kommen weitere Informationen zu dem möglicherweise noch deutlich unterschätzten Thema „CarrierIQ“ ans Licht (wir berichteten als eines der ersten deutschen Medien bereits hier und hier). Jetzt räumt das Unternehmen zum ersten Mal Fehler ein.

CarrierIQ: vorab installierte Schnüffelsoftware auf vielen Smartphones - Symbolbild von fotolia.com

In einem Interview, das Manager des Unternehmens dem Newsportal allthingsd gaben, räumten diese erstmals ein, dass auch SMS von den Mobiltelefonen an CarrierIQ übertragen wurden. Dies sei allerdings nur „in Ausnahmefällen“ geschehen, wenn die SMS zufällig während eines Telefonats übertragen wurden. Nach Darstellung der Firmenvertreter handelt es sich dabei um einen Fehler in der Software und man hätte überhaupt nicht gewusst, dass auch SMS übertragen werden.

Zu der Frage, warum die Software für alle Kunden per default installiert wird, schiebt CarrierIQ den schwarzen Peter den Mobilfunkanbietern zu. Diese könnten entscheiden, ob das System in Form eines Opt-In (der Kunde entscheidet sich aktiv dafür) oder in Form eines Opt-Out (standardmäßig aktiv, kann auf Kundenwunsch abgeschaltet werden) eingebaut wird.

CarrierIQ bemüht sich dabei zu betonen, dass sie niemals Inhalte von Telefonen sammeln und auswerten wollen. Es gehe ihnen ausschließlich um den Erfahrungen der Mobilfunkkunden mit der Technik.

Auf die Frage, wie man mit Anfragen von Strafverfolgern umgeht antworten die Vertreter von CarrierIQ, dass man schon öfter von Strafverfolgungsbehörden angesprochen wurde, diesen aber nicht helfen könne. Die Zielrichtung von CarrierIQ sei eher retrospektiv ausgerichtet und nicht in der Lage, aktuelle Daten zu erheben.

Auch nach den jetzt veröffentlichten Erklärungen bleibt es spannend, wie sich das Thema weiterentwickelt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.