megadownloads.net: LKA Niedersachsen übernimmt Ermittlungen

Unzählige Menschen wurden in den Jahren 2008 und 2009 Opfer der Abzocke auf der Seite megadownloads.net. In die jahrelangen Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Drahtzieher der Seite und das Inkassounternehmen L&H hat sich jetzt auch das Landeskriminalamt Niedersachsen eingeschaltet.

Geführt wird das Ermittlungsverfahren bei der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Hannover, berichtete jetzt die „Neue Westfälische“.  Die Ermittlungen selbst habe das LKA übernommen, wegen der größeren Kapazitäten. Zudem werde auch gegen mehrerer Personen in Österreich ermittelt. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wurden auch Konten mit über einer Million Euro eingefroren.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover dem Blatt bestätigte, laufe das Verfahren in Sachen megadownloads.net seit über eineinhalb Jahren. Gegen die Beteiligten bestehe der Verdachts des Betrugs „und wegen möglicher Verstöße gegen das Urheber- und Markenrecht“.

Auf die Seite mega-download.net fielen vor allem Internetnutzer herein, die auf der Suche nach kostenlosen Programmen wie Irfanview, Firefox oder OpenOffice waren. Sie glaubten – und sollten das wohl auch glauben -, nach Eingabe einiger persönlicher Daten seien die Programme bei mega-downloads.net zu erhalten. Tatsächlich bekamen sie dann wenig später eine Rechnung, weil sie angeblich einen kostenpflichtigen Vertrag abgeschlossen hätten.

Die Fahnder prüfen daneben die Frage, ob die Rechnungsempfänger tatsächlich auf der Seite megadownloads waren. Etliche Betroffene berichteten, sie hätten die Seite gar nicht besucht und trotzdem eine Rechnung erhalten.

Die Betreiber der Seite, eine BlueByte FZE, versteckten sich hinter einer Anschrift in Dubai und einem Postfach in Österreich.