Computerkriminalität: Zahl der Straftaten weiter gestiegen

Die Zahl der erfassten Fälle von Computerkriminalität ist vergangenes Jahr weiter gestiegen. Im Jahr 2007 registrierten die Ermittlungsbehörden 62.944 Fälle, das ist ein Zuwachs um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CSU) heute berichtete, seien vor allem die Fälle von gefälschten Zahlungskarten, Schecks und Wechseln (+66,4 Prozent auf 5.927 Fälle), des Ausspähens von Daten (+61,5 Prozent auf 4.829 Fälle) und der Softwarepiraterie (+55,2 Prozent auf 2.979 Fälle) gestiegen.

Eine deutliche Zunahme der Fallzahlen wurde laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2007 auch  im Bereich der Verbreitung pornographischer Schriften registriert (+45,5 Prozent auf 15.953 Fälle). Insbesondere die registrierten Fälle von Besitz und Verschaffung von Kinderpornographie seien um 94,3 Prozent auf 8832 Fälle gestiegen. Die Zahlen lassen allerdings nur bedingt Rückschlüsse auf die tatsächlichen Zahlen zu. Wie die Ermittler selbst erklären, sei der Anstieg „auf die verstärkten Bemühungen der Polizei zur Aufhellung des Dunkelfeldes“ zurückzuführen. Sprich: Da mehr gesucht wurde, wurde auch mehr entdeckt.

Einen beträchtlichen Anstieg um 54,6 Prozent auf 32.374 Fälle weisen die Straftaten im Zusammenhang mit Urheberrechtsbestimmungen auf. Der Anstieg dürfte neben den zunehmenden illegalen Downloads bei Tauschportalen im Internet auch auf Verfolgungsinitiativen der Musikindustrie zurückzuführen sein, berichtete das Bundeskriminalamt.

Bei der Softwarepiraterie in Form gewerbsmäßigen Handelns wurden den Fahndern 2007 dagegen weniger Fälle bekannt, nämlich 437. Das entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um 39,9 Prozent. Beim Betrug mittels Debitkarten mit PIN sank die Zahl der erfassten Fälle um 7,3 Prozent auf 25.348 Fälle.

Aufgeschlüsselt wird in der neuen Kriminalitätsstatistik auch wieder, bei wievielen Straftaten das Internet zum „Tatmittel“ wurde. 2007 wurden hier bundesweit 179.026 Straftaten erfasst (+8,0 Prozent). Den Löwenanteil hatten hier die Betrugsdelikte per Internet. Die strafbaren Urheberrechtsverletzungen nahmen von 6,8 Prozent 2006 auf 11,9 Prozent 2007 zu und die erfasste Verbreitung pornographischer Schriften um 3,6 Prozent auf 5,6 Prozent. Der Anteil des Computerbetrugs hat sich auf 4,8 Prozent etwas reduziert, wie die Grafik zeigt:

Quelle: Bundeskriminalamt

Insgesamt wurden im Jahr 2007 in Deutschland 6.284.661 Straftaten polizeilich registriert.  Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent.