Premium Content GmbH: Von wegen gerichtliches Mahnverfahren

Die Premium Content GmbH will mit ihrer Seite my-downloads.de nochmal Kasse machen. Die Firma verschickt jetzt Drohbriefe mit der Überschrift „Gerichtliches Mahnverfahren“. Betroffene können trotzdem gelassen bleiben.

Die Betreiber von my-downloads.de haben die nächste Stufe des Inkasso-Stalkings gestartet. Internetnutzer, die auf der Seite my-downloads.de im Glauben an kostenlose Software ihre Daten angegeben haben, erhalten von der Premium Content GmbH neuerdings Briefe mit dem Titel „Gerichtliches Mahnverfahren“.

Auf vier Seiten werfen die Absender in ihren Briefen mit Paragrafen um sich, zitieren ihnen genehme Gerichtsurteile, drohen – zumindest indirekt – mit einem negativen Schufa-Eintrag und geben auch sonst ziemlich viel heiße Luft von sich.

So behauptet die Premium Content GmbH doch allen Ernstes, man habe „zum Zwecke der Nachweisbarkeit Ihrer Anmeldung“ eine IP-Adresse gespeichert. Dabei sollte mittlerweile wirklich jeder das Märchen von der IP-Adresse kennen – und wissen, dass IP-Adressen eben nicht dazu taugen, einen Vertragsschluss zu beweisen.

Auch die Behauptung, man habe auf der Seite my-downloads.de „sicherlich unbestreitbar“ einen Dienstleistungsvertrag geschlossen, wird mit allerhand fantasievollen Argumenten „belegt“. So ist das von der Premium Content GmbH zitierte BGH-Urteil zu Vertragsschlüssen natürlich richtig, hat mit der vorliegenden Internetseite allerdings überhaupt nichts zu tun.

Betroffene sollten sich deshalb von diesen Briefen nicht beeindrucken lassen. Weder sollte man sich auf sinnlose Briefwechsel mit der Firma einlassen, noch unbesehen fragwürdige Rechnungen bezahlen. Auch den Gang zur Polizei und die Betrugs-Anzeige kann man sich getrost sparen.

Letztlich gilt, was die Verbraucherzentrale Hamburg – und alle anderen deutschen Verbraucherzentralen – Opfern von Kostenfallen im Internet raten:

„Zahlen Sie nicht!

Bleiben Sie stur!

Lassen Sie sich nicht von Inkasso- oder Anwaltsbriefen unter Druck setzen!“

Mehr Tipps für Opfer von Abofallen im Internet lesen Sie in unserem speziellen Kapitel. Dort erfahren sie auch, was es mit den dubiosen Drohbriefen von Inkassofirmen auf sich hat und was die Verbraucherzentralen raten.