Dialer: Jetzt gefährden sie das Handy

Dialer als Betrugsmasche gehören seit der massenhaften Verbreitung von DSL-Anschlüssen und geänderten Gesetzen der Vergangenheit an. Doch jetzt haben die Dialer ein neues Betätigungsfeld gefunden: Handys.

Zu Zeiten der Interneteinwahl per Modem oder ISDN gab es sehr viele Dialer. Einerseits wurden sie zur Abrechnung kostenpflichtiger Inhalte verwendet, andererseits gab es aber auch etliche Dialer, die eine Einwahl ohne Zutun des Computernutzers in betrügerischer Absicht durchführten. Die Abrechnung erfolgte für die Betrüger bequem über die Telefonrechnung.

Mit der gestiegenen Verbreitung von Internetzugängen per DSL verschwanden die PC-Dialer von der Bildfläche. Mit dazu beigetragen hatte auch eine Gesetzesänderung, die den Anbietern der Einwahldienste weitgehende Aufklärungspflichten auferlegte.

Jetzt sind die Dialer in einem neuen Bereich anscheinend wieder zurück: das Analyselabor von CA berichtet in seinem Blogeintrag, dass in zunehmendem Maß Dialer für Handys in freier Wildbahn gesichtet werden. Die Schadsoftware besteht aus einem Java-Programm, das auf den meisten aktuellen Mobiltelefonen lauffähig ist. In der Software sind Premium-SMS-Nummern hinterlegt, an die das Telefon dann automatisch SMS verschickt. Die Kosten der SMS werden über die Telefonrechnung eingezogen, ein Teil der Gebühren wird an den Anbieter ausgeschüttet.

Einen Trost gibt es allerdings noch: Die aktuellen Schädlinge installieren sich nicht ohne Eingriff des Benutzers. Die Installation muß bestätigt werden. Das ändert aber nichts daran, dass einem Benutzer ein solches Schadprogramm auch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und Funktionen untergeschoben werden kann. Ob es den Programmierern von solchen Schädlingen irgendwann gelingen wird, diese Hürde auch noch automatisch zu nehmen, bleibt abzuwarten.

Zumindes gibt es bereits die ersten Antivirenprogramme für das Handy, wie zum Beispiel von F-Secure.

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