Vorsicht Autokäufer: Wieder Abzocke mit 0137-Nummern

Autokäufer aufgepasst: So manches „Schnäppchen“ in Kfz-Anzeigen dient nur dazu, Opfer zu Anrufen auf teure 0137-Nummern zu bewegen. Das berichtet die Polizei.

Die Masche ist so alt wie gemein: Der oder die Betrüger schalten verlockende Anzeigen in Zeitungen oder in Internetportalen. Darin werden Autos weit unter dem tatsächlichen Wert angeboten. Als Kontaktadresse wird eine Handynummer angegeben. Doch unter der angegebenen Rufnummer meldet sich nur ein Anrufbeantworter, der auf eine Nummer mit der Vorwahl 0137 verweist. Wählen potenzielle Autokäufer diese 0137-Nummer, kommt beispielsweise folgende Ansage: „Zurzeit sind noch drei Anrufer vor ihnen. Bitte versuchen sie es später noch einmal. Dieser Anruf kostet sie einen Euro aus dem deutschen Festnetz.“ Danach hört der Anrufer nur noch das Besetztzeichen.

Ganz klar: Die Kfz-Anzeige ist fingiert, das angebotene „Schnäppchen“ gibt es überhaupt nicht. Stattdessen geht es nur darum, Opfer zu Anwahl der teuren 0137-Nummer zu bewegen – möglichst gleich mehrfach. Die Betrüger selbst verstecken sich dabei hinter einem System der Unter- und Weitervermietungen oder hinter Postfachadressen im Ausland – die einstige 0190-Abzocke lässt grüßen. Zu befürchten haben sie dabei nichts: Ermittlungsverfahren, sofern sie überhaupt eingeleitet werden, verlaufen zumeist im Sande, Strafen werden kaum jemals verhängt. Auch die Nummern-Provider, die dubiose Kunden mit 0137-Nummern ausstatten, haben in der Regel keine Konsequenzen zu befürchten. Entsprechend stirbt die Masche auch nicht aus: Fälle, in denen Autokäufer zu teuren Anrufen verlockt wurden, wurden bereits 2004 bekannt.

In einem aktuellen Fall der betrügerischen Auto-Anzeigen ermittelt nun die hessische Polizei wegen Betruges. Hier hatten die Täter laut südhessischem Polizeipräsidium ein Auto zum Schnäppchenpreis von 4000 Euro mit dem Hinweis „trenne mich nur schwer“ angeboten. Der tatsächliche Wert des angebotenen Autos liegt nach Ermittlungen der Polizei bei ca. 8000 Euro. Wieviele Menschen sich davon blenden ließen und die 0137-Nummer anriefen, ist unbekannt.