Correctiv.org: Das sind Facebooks neue Kämpfer gegen Fake-News

Fake-News im Netz nerven - und können sogar strafbar sein.

Im Kampf gegen Fakenews lässt sich Facebook jetzt von Correctiv.org unterstützen. Das Rechercheteam soll Falschmeldungen erkennen und so Warnhinweise möglich machen. Bild: Fotolia.com

Im Kampf gegen Falschmeldungen, sogenannte Fake-News, setzt Facebook jetzt auf ein externes Prüfbüro in Deutschland. Die Journalisten von Correctiv.org sollten künftige dubiose Nachrichten überprüfen. Diese werden im Zweifelsfall mit einem Warnhinweis versehen.

Fake-News haben nicht nur im US-Wahlkampf für Wirbel gesorgt. Auch in Deutschland wird es für Nutzer immer schwieriger, Nachrichten in den sozialen Newtzwerken auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Hat der Politiker oder die Politikerin tatsächlich dies und das behauptet? Gab es das Verbrechen, über das da berichtet wird, wirklich – oder ist es reine Hetze? 

Die Politik jedenfalls ist besorgt, dass im bevorstehenden Bundestagwahlkampf massive Fake-News in die Welt gesetzt werden, um die Wahl zu beeinflussen. Entsprechend hat nicht nur  Bundesjustizminister Heiko Maas zuletzt den bDruck auf Facebook erhöht. Die Betreiber des sozialen Netzwerkes müssten mehr Verantwortung übernehmen, wenn – und weil – sie zur Verbreitung von Lügen beitragen.

Fakenews: Correctiv soll Facebook helfen

Nun hat Facebook reagiert – und schafft Fakten. Bei der Bekämpfung von Fake-News setze man künftig auf externe Faktenprüfer.  „Der externe Faktenprüfer, mit dem wir in Deutschland zusammenarbeiten, ist Correctiv“, hieß es heute im Unternehmens-Blog von Facebook.

Was ist Correctiv.org?

Das Recherchezentrum Correctiv.org finanziert sich seit seinem Start im Juli 2014 vor allem durch Spenden von Bürgern und Zuwendungen von Stiftungen. Seine Recherchen und Geschichten reicht correctiv.org in Kooperationen an große und kleine Zeitungen und Magazine wie auch an Radio- und Fernsehsender weiter.“Durch unsere Recherchen wollen wir strukturelle Missstände und unethisches Verhalten öffentlich machen. Damit helfen wir der Gesellschaft, sich selbst zu helfen. Wir wollen den Menschen Informationen liefern, damit sie Veränderungen anstoßen und Fehlentwicklungen korrigieren können“, heißt es im Redaktionsstatut der Organisation.

Die Faktenprüfer des Rechercherteams von Correktiv sollen dubiose Nachrichten überprüfen. „Wir werden Berichte von Facebook-Nutzern verwenden und nach weiteren Merkmalen Ausschau halten, die typisch für Falschmeldungen sind, um basierend darauf Beiträge an die Organisationen weiterzuleiten“, so Facebook. „Wenn die Faktenprüfungsorganisationen Beiträge als gefälscht identifizieren, werden diese mit einem Warnhinweis versehen, der sie als unglaubwürdig einstuft. Der Warnhinweis enthält einen Link zu dem entsprechenden Artikel sowie eine Begründung dieser Entscheidung. Als unglaubwürdig eingestufte Meldungen erscheinen möglicherweise auch weiter unten im News Feed.“

Zwar werde es auch weiterhin möglich seinb, Fake-News zu teilen. „Dabei wird jedoch eine Warnung angezeigt, dass der Wahrheitsgehalt des Beitrags angezweifelt wird. Sobald ein Beitrag mit einem Warnhinweis versehen wurde, kann er auch nicht mehr zu einer Werbeanzeige gemacht oder hervorgehoben werden.“

Facebook kündigte zugleich an, man werde seine bestehenden Richtlinien „proaktiver durchsetzen. Uns ist wichtig, dass Beiträge und Neuigkeiten, die auf Facebook gepostet werden, verlässlich sind. Wir freuen uns über diese Fortschritte, wissen jedoch, dass es noch viel zu tun gibt. Wir arbeiten weiterhin an dieser Herausforderung und werden diese Neuerungen in der nächsten Zeit auch in anderen Ländern einführen.“