Hoax: 0137-Warnung sorgt wieder für Verwirrung

Eine per Mail verbreitete Warnung vor einer angeblichen 0137-Fangnummer sorgt derzeit wieder für Verwirrung. In der Mail, die ursprünglich von der Staatsanwaltschaft Hamburg stammen soll, wird von einer Telefonverbindung über eine 0137-Nummer berichtet, die erst nach einer Stunde getrennt werden könne – und damit entsprechend teuer sei. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Falschmeldung, einen so genannten Hoax.

„ACHTUNG! Wenn auf dem Handydisplay die Mitteilung „Anruf in Abwesenheit“ und dann die Nummer: 0137-799090269 oder 0172-332233333 erscheint, nicht zurückrufen“, heißt es wörtlich in der Mail, die derzeit offenbar wieder verstärkt im Internet kursiert. „Es handelt sich hierbei um eine Fangnummer, die den Anruf bis zu einer Stunde und länger hält. Der Anrufer selbst hat keine Möglichkeit, den Anruf zu beenden. Bitte geben Sie diese Nummer jedem weiter, den Sie kennen, damit böse Überraschungen im Vorfeld schon vermieden werden.“ Unterzeichnet ist die Warnung dabei von zwei Personen, einer „Doris Külper Staatsanwaltschaft Hamburg“ und einem „Jörg Hofmann Polizei Essen Dezernat VL 31 IT“.

Schon die dringende Aufforderung, die Nachricht möglichst weiterzuverbreiten, sollte dabei misstrauisch machen. Sie ist nämlich das typische Anzeichen für einen so genannten „Hoax“, also eine kettenbriefähnliche Falschmeldung. Und so ist es auch in diesem Fall. Erstmals tauchte die vermeintlich ernste Warnung im Frühjahr 2003 auf, wurde schon damals schnell im Netz verbreitet und sorgte damit für entsprechende Verunsicherung. Wer genauer nachforschte, entdeckte aber auch schon damals mehrere Haken an der Nachricht. Zum einen werden 0137-Nummern pauschal abgerechnet, in diesem Fall wäre es von den Kosten her also egal, ob die Verbindung über diese Nummer eine Minute oder eine Stunde dauert. Zum anderen gibt es bei der Staatsanwaltschaft Hamburg keine Doris Külper – die Behörde würde ohnehin andere Wege nutzen, um Warnungen zu verbreiten.

Wie immer bei Hoaxes enthält auch dieser natürlich einen kleinen Kern an Wahrheit. Lockanrufe über teure 0137-Nummern gibt es tatsächlich, und sie können für die Opfer beim Rückruf auch teuer werden. Falsch ist dagegen, dass derartige Verbindungen nicht getrennt werden könnten. Letztlich hat die derzeit wieder kursierende Falschmeldung so nur zwei Ziele: Sie soll bei den Empfängern für Verunsicherung sorgen – und sich möglichst schnell weiter verbreiten. Wer den 0137-Hoax demnächst in seinem Mailpostfach findet, ist also gut beraten, diesen einfach zu löschen. Weitere Informationen zum Thema gibt es unter anderem bei der spezialisierten Internetseite www.hoax-info.de.